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Plaisir d’amour – Bridge for Children

27. Okt. 2008

Brücken bauen – mit Musik!

Ich habe Wolfgang Strohal über die Musik kennengelernt. Zum einen singt er im Gospelchor der Städtischen Musikschule Mühldorf a. Inn, an der ich als Musikpädagoge arbeite, zum anderen habe ich ihn immer wieder bei Konzerten, in denen ich aufgetreten bin, als Zuhörer getroffen.

Ich habe ihn mit meiner Musik erreicht und bin schließlich mit ihm ins Gespräch gekommen. Aus dem ersten Gespräch wurde ein Dialog, der seitdem anhält und zu einer neuen Freundschaft geführt hat. Wolfgang hat mir von seiner Arbeit mit den Kindern in Äthiopien erzählt und ich überlegte, wie ich sein großartiges Engagement unterstützen könnte — warum nicht mit Musik?!

Musik baut Brücken zwischen Menschen und ermöglicht auch dort, wo Worte an ihre Grenzen stoßen, Beziehung, Kontakt und Kommunikation. Auf vielen Konzertreisen habe ich immer wieder erlebt, wie Musik als Brücke zwischen Sprache, Mensch und Kultur dient und ein weltweites Publikum fasziniert.

„Wir müssen Brücken bauen, denn sonst kommen wir nie richtig zusammen.“ Es geht dabei nicht aus Brücken aus Stahl und Beton, sondern um Überquerungshilfen für die Hindernisse in unseren Köpfen. Unser schlimmster Feind ist dabei die Gleichgültigkeit, die sich in unserem Denken breitgemacht hat. Was interessiert es uns, wenn in Addis Abeba Jungen und Mädchen ohne Perspektive auf der Strasse leben und dort oft auch sterben! Globalisierung – dieser Begriff könnte doch auch einmal im positiven Sinne eine neue Bedeutung für uns erlangen. Bis jetzt ist er für viele lediglich ein Synonym für ihre zahlreichen diffusen Verlustängste. Wir können der Globalisierung ein erstes positives Image geben, wenn wir damit beginnen, benachteiligten und unterprivilegierten Kindern und Jugendlichen durch konstante Unterstützung eine neue Perspektive des Überlebens zu eröffnen.

Brücken bauen – sinnvoller kann man sich die Zielvorgabe für den Umgang mit Musik kaum denken, Brücken, die dann möglich werden, wenn eine aktive Toleranz dem anderen und seiner Kultur gegenüber geübt wird.

Brücken bauen: Das heißt dem fremden Menschen und seiner uns fremden Kultur gegenüber nicht nur offen zu sein, sondern Gemeinsamkeiten zu entdecken, gleichzeitig aber auch Fremdes, Trennendes als Offenes und nicht als Abstoßendes zu erfahren.

Die Beschäftigung mit Musik und mit Kunst überhaupt sensibilisiert und öffnet. Eine grundsätzliche Neugierde gegenüber Fremdem und Neuem, die eine Voraussetzung für die Rezeption neuer Kunst ist, ist auch eine Grundlage für die Verständigung zwischen fremden Kulturen.

Insofern bin ich fest davon überzeugt, dass man mit Musik Grenzen überwinden kann, wo politische Argumente nicht mehr greifen. Aber Musik ist keine universelle Sprache, es gibt unendlich viele unterschiedliche musikalische Sprachen, Ebenen, die sich nicht berühren. Es geht nicht darum, EINE Sprache zu entwickeln, sondern darum, die Vielsprachigkeit zu akzeptieren, vielleicht zu genießen, sich immer mehr Sprachen anzueignen.

Musik hilft, einander kennen zu lernen, das Gemeinsame im Unterschiedlichen zu entdecken und Vorurteile zu überwinden. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und den interkulturellen Dialog ebenso wie die kulturelle Bildung voranzutreiben.

Aus diesen Überlegungen heraus hatte ich die Idee, die neu aufgenommene CD „Plaisir d´amour“ unserer Salonmusik Saitensprünge als Transportmedium zur Verfügung zu stellen, um eine möglichst große Plattform für Wolfgangs Projekt BRIDGE FOR CHILDREN in Addis Abeba zu errichten. Der Erlös aus dem Informationsprospekt HEY DU, den sie nun in ihren Händen halten, fließt in voller Höhe in die Finanzierung des Projektes. Wir hoffen, dass möglichst viele den Weg über die Brücke finden und damit den Kindern und Jugendlichen in Äthiopien eine neue Perspektive eröffnen . . .

Thomas Breitsameter, Musiker

CD Besprechung

Es versteht sich, dass auch die Presse grosses Interesse an unserem Projekt hat, somit erschien am Erscheinungstag unserer CD auch ein Pressebericht der CD Besprechung.

CD Index

1 Über den Wellen Juventino Rosas
2 Ungarwein Helmut Ritter
3 Der Student geht vorbei J. C. Ibanez
4 La mer Charles Trenet
5 Erinnerungen an Herkulesbad, Op. 124 Jakob Pazeller
6 Die Juliska aus Budapest Fred Raymond
7 Plaisir d’amour J. P. Martini
8 Schöner Gigolo L. Casucci
9 Das blonde Käthchen Eldo di Lazzaro
10 Wie ein Wunder kam die Liebe über Nacht Franz Doelle
11 Heimat deine Sterne Willy Bochmann
12 Es wird schöne Mader’l geb’n! Ludwig Gruber
13 Russia Michael Cord
14 Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende Gerhard Winkler

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27. Okt. 2008

Wir widmen uns der Salonmusik aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Salonmusik – ein Relikt vergangener Zeiten?

„Wo Salonmusik erklingt, da wird geplaudert, gelacht, bekomplimentiert und sich obendrein seines Daseins gefreut“ – so schrieben die Musikkritiker über die Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts.

Doch die heutige Unterhaltungsindustrie interessiert sich nicht mehr für die musikalischen Relikte der feinen adeligen und großbürgerlichen Salons aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Kaffeehäuser zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder der Ufa-Zeit mit ihren publikumswirksamen Evergreens. Und wer – außer den Liebhabern – wüsste heute schon, dass man bei Salonorchestern zwischen Wiener, Berliner und Pariser Besetzung differenziert; wer kennt noch die weitgehend vergessenen Komponisten, die ein Schattendasein in den lexikalischen Werken zur Musikgeschichte fristen?

CD Index

1 Wenn der weiße Flieder wieder blüht Franz Doelle
2 Olympia Jar. Labský
3 Blauer Himmel Joe Rixner
4 Eine Nacht in Monte Carlo Werner R. Heymann
5 Pasadena Harry Warren
6 Münchner Kindl Karl Komzák jr., op. 286
7 Neapolitanisches Ständchen Gerhard Winkler
8 Wien bleibt Wien Johann Schrammel
9 Volver Carlos Gardel
10 Im Chambre separeé Richard Heuberger
11 Komm zurück Dino Olivieri
12 Sus ojos se serraron Carlos Gardel
13 Der Original Puszta-Fox Erdélyi Mihály
14 I hab die schönen Maderl´n net erfunden Ludwig Schmidseder
15 Secht´s Leutln, so war´s anno Dreißig Roman Domanig-Roll

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